Schulform

Schulform

Die Gesamtschule Verl ist eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens im gebundenen Ganztag. Die Gesamtschule Verl arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken und hält Laufbahnentscheidungen für Schüler/innen möglichst lange offen. Aufgrund des besonderen pädagogischen Konzeptes unserer Schule können Kinder somit alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erreichen, die auch an der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium erworben werden.
Die Gesamtschule umfasst in der Sekundarstufe I die Klassen 5 bis 10 und in der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) die Jahrgangsstufen 11 bis 13. In die Klassen 6 bis 9 gehen die Schülerinnen und Schüler jeweils ohne Versetzung über.
Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 wird im Klassenverband erteilt. Er knüpft an Unterrichtsformen und -inhalte der Grundschule an.
Der Unterricht im Pflichtbereich wird in folgenden Fächern bzw. Lernbereichen erteilt:

  • Deutsch,
  • Gesellschaftslehre (Erdkunde, Geschichte, Politik),
  • Englisch,
  • Mathematik,
  • Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik),
  • Arbeitslehre (Technik/Wirtschaft/Hauswirtschaft),
  • Musik/Kunst,
  • Religionslehre,
  • Sport,
  • Darstellen und Gestalten und
  • Fremdsprachen (Spanisch, Französisch).
Wahlpflichtunterricht

In der Klasse 6 setzen die Schülerinnen und Schüler erste individuelle Schwerpunkte, indem sie zusätzlich ein weiteres Fach wählen. Dieser Wahlpflichtunterricht umfasst eine zweite moderne Fremdsprache, Arbeitslehre (Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft), Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie) oder Darstellen und Gestalten.

Fachleistungsdifferenzierung

Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, bietet die Gesamtschule Verl in den Fächern Englisch, Mathe und Deutsch sowie Chemie Unterricht auf zwei Anspruchsebenen (Grund- und Erweiterungskurse) an.
Der Unterricht auf Grund- und Erweiterungsebene beginnt ab Klasse 7 in Englisch und Mathematik, ab Klasse 8 in Deutsch und ab Klasse 9 in Chemie. Bis zur Klasse 10 können die Jugendlichen bei entsprechender Leistung zwischen Grund- und Erweiterungsebene wechseln, in der Regel zu Beginn des Schuljahres.

Ergänzungsstunden

Fester Bestandteil des Unterrichtsangebots ab Klasse 8 sind die so genannten Ergänzungsstunden. Sie dienen vor allem der Förderung und Forderung der Kompetenzen in Deutsch, Mathematik, den Naturwissenschaften, den Fremdsprachen und dem Fach des Wahlpflichtunterrichts. Zudem wird ab Klasse 8 eine weitere Fremdsprache als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten.

Abschlüsse

An der Gesamtschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II erworben werden:

  • der Hauptschulabschluss,
  • der Hauptschulabschluss nach Klasse 10,
  • der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife) nach Klasse 10,
  • Fachabitur und
  • Abitur (G9).

Voraussetzung für den Erwerb des mittleren Schulabschlusses (Fachoberschulreife) sind mindestens ausreichende Leistungen in zwei Fächern auf der Erweiterungskursebene und im Fach des Wahlpflichtunterrichts, befriedigende Leistungen auf der Grundkursebene, zweimal befriedigende und im Übrigen ausreichende Leistungen in den anderen Fächern. Dieser Abschluss beinhaltet die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe des Gymnasiums, der Gesamtschule oder entsprechender vollzeitschulischer Bildungsgänge des Berufskollegs, wenn die Leistungen in drei Fächern auf der Erweiterungsebene und im Fach des Wahlpflichtunterrichts und in den übrigen Fächern mindestens befriedigend und im Grundkurs mindestens gut sind.

Individuelle Förderung

Die Gesamtschule Verl ist sich ihrer ganz besonderen Bedeutung als Schule im Leben unserer Kinder bewusst. Lernen ist nicht nur ein spannender Entwicklungsprozess, den Kinder und Jugendliche gemeinsam mit anderen Beteiligten durchlaufen. Schulisches Lernen und schulischer Erfolg sind die Eckpfeiler einer chancengerechten Teilhabe in unserer Gesellschaft.
Ein Ziel der Gesamtschule Verl ist es deshalb, eine Schule zu schaffen, in dem jedes Kind und jeder Jugendliche unabhängig von seiner Herkunft seine Potenziale und Chancen optimal nutzen und entfalten kann. Dies soll über eine „Individuelle Förderung“ erreicht werden, die pädagogische Grundprinzip unserer Schule ist.

Inklusion

Der Aufbau eines „inklusiven“ Schulsystems wird im „Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte der Menschen mit Behinderungen“ (VN-BRK) gefordert. Mit diesem Abkommen, das für die Bundesrepublik Deutschland 2009 in Kraft getreten ist, verpflichten sich die Vertragsstaaten in Artikel 24 unter anderem, das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung „ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen“ und dazu ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen zu gewährleisten. Inklusion ist ein Schlüsselbegriff, der eine humane Gesellschaft kennzeichnet, die Verschiedenheit anerkennt und annimmt und auf einen gesamtgesellschaftlichen werteorientierten Grundkonsens zielt. Mit dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz hat das Land den Auftrag der VN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt und die ersten Schritte auf dem Weg zur inklusiven Bildung an allgemeinen Schulen in NRW gesetzlich verankert. Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung soll grundsätzlich immer ein Platz an einer allgemeinen Schule angeboten werden und somit bietet die Gesamtschule Verl das gemeinsame Lernen an.

Berufs- und Studienorientierung

Junge Menschen zu befähigen, an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben und sich eine eigene berufliche Existenz aufbauen zu können, ist ein wichtiges Bildungs- und Erziehungsziel der Gesamtschule Verl.
Eine frühzeitige Orientierung über eigene Interessen und Neigungen sowie über Bildungs- und Ausbildungswege unterstützt dieses Ziel der Allgemeinbildung im Sinne einer individuellen Förderung. Die schulische Berufs- und Studienorientierung an der Gesamtschule Verl sind deshalb für unsere Schul- und Unterrichtentwicklung sowie für das Schulprofil wichtige Handlungsfelder.
Im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf NRW“ werden diese Handlungsfelder an der Gesamtschule Verl umgesetzt.